Beim Blick auf Modelle wie die Planetary Boundaries oder zukünftige Klimaszenarien wird deutlich, dass es am Ende um nicht weniger als den Fortbestand unserer Zivilisation geht. Um unser aktuelles System vom Naturverbrauch zu entkoppeln, muss die aktuelle Wirtschaftsweise radikal mehr an Nachhaltigkeitsaspekten ausgerichtet werden. Für das Gelingen dieses Wandels spielen Wirtschaftsförderungen eine wichtige Rolle, da sie durch ihren Netzwerkcharakter Akteur:innen zusammenbringen und neue Themen in den lokalen Wirtschaftskontext einbringen können.
Das Verständnis von “Nachhaltiger Wirtschaftsförderung” ist aber noch unscharf und wenig systematisch, obwohl bereits jetzt einiges passiert und Pioniere aktiv sind. Insbesondere die Möglichkeit zur breiten Vernetzung zum Thema Nachhaltigkeit fehlte bisher, weshalb das Wuppertal Institut zusammen mit dem HIDDEN-Projektpartner der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land (WIGOS) und dem Deutschen Verbands der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften (DVWE) die Veranstaltung „Nachhaltige Wirtschaftsförderung – Wie können Wirtschaftsförderungen Unternehmen und Regionen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen?“ organisierte.
Dort kamen rund 70 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaftsförderungen in ganz Deutschland zusammen und tauschten sich in den Veranstaltungsräumen der Solarlux GmbH in Melle zu dem Zukunftsthema aus. Als Keynote-Speaker war der Referatsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Bastian Alm, zugeschaltet. Er stellte den im Juli beschlossenen Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung vor, insbesondere vor dem Hintergrund des Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen. Im Anschluss an die Keynote und einer Einführung in das Thema durch Hans Haake vom Wuppertal Institut und Imke Brockmann, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der WIGOS, starteten die Diskussionen an den Thementischen, begleitet von Expertinnen und Experten des jeweiligen Themengebietes. Diskutiert wurden sowohl Fragen zu energieautarken Gewerbegebieten, zum Leerstands- und Brachflächenmanagement, zu Strategien der nachhaltigen Wirtschaftsförderung, zur Förderung regionaler Wertschöpfung sowie zu Netzwerken und Innovationsökosystemen.
Mit dabei waren sowohl Pioniere als auch Wirtschaftsförderungen, die sich schon länger mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Das Netzwerkformat wurde sehr positiv aufgenommen und bietet sowohl Praktikern wie Wissenschaftlern neue Anknüpfungspunkte. Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass sich bereits Interessierte für die Ausrichtung einer Folgeveranstaltung gefunden haben.
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Präsentation und Nachbereitung