Greening – Nachhaltigkeit systematisch berücksichtigen

Eine Wirtschaftsförderung im Sinne der Nachhaltigen Entwicklung ist Baustein für eine resiliente und zukunftsfähige Kommune. Die kommunale Wirtschaftsförderung dabei ist Trägerin und Motor des Konzeptes, um nachhaltige Potentiale auszuschöpfen. Daraus folgend muss die Wirtschaftsförderung in allen üblichen und klassisch bespielten Arbeitsbereichen Nachhaltigkeit systematisch berücksichtigen, z.B. durch NH-Kriterien für bevorzugt anzusiedelnde Unternehmen, der Entwicklung von Flächen (bevorzugt im Bestand) und in angepassten Beratungsleistungen. Wir sprechen von Greening, auch wenn es nicht nur um ökologische Nachhaltigkeit geht, sondern auch soziale sowie ökonomische Aspekte einbezogen werden. Das dargestellte Modell des Greenings lehnt an das Konzept der Wirtschaftsförderung 4.0 an. Dort stehen „nachhaltige, regionale Pioniere“ im Fokus und sollen entsprechend gefördert werden, indem das Greening vor allem innerhalb von fünf Geschäftsfeldern stattfindet. Hier können Sie mehr über das Konzept der WiFö 4.0 lesen. Die verschiedenen Arbeitsfelder und potentiell neue Aufgaben einer nachhaltigen Wirtschaftsförderung werden hier dargestellt.


Vorteile

Bisherige Erfahrungen aus der Praxis zeigen bereits, dass die nachhaltige Gestaltung der Arbeitsfelder der Wirtschaftsförderung, umfassende Vorteile für Unternehmen, Bürger:innen und Politik mit sich bringt.

Städte und Regionen stehen vor neuen Herausforderungen: Onlinehandel, Marktsättigung, elektrische und autonome Mobilität, demographischer Wandel. Von der Digitalisierung erwarten viele Experten, dass etwa künstliche Intelligenz und das „Internet der Dinge“ enorme Jobverluste mit sich bringen werden. Nachhaltige Wirtschaftsförderung birgt das Potential zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Beispielsweise werden durch die systematische Förderung der Regionalwirtschaft, etwa in Form von BuyLocal-Initiativen, Arbeitsplätze im Einzelhandel gesichert. Dadurch wird die wirtschaftliche und soziale Sicherheit der Menschen gestärkt, da die Maßnahmen nachhaltiger Wirtschaftsförderung auf Resilienz und Krisenfestigkeit ausgelegt sind.

Das geht Hand in Hand mit Fachkräften vor Ort. Mit harten Standortfaktoren können sich Kommunen sowie Arbeitgeber kaum noch gegenseitig ausstechen. Zugleich wird es immer schwieriger, Fachkräfte zu rekrutieren, was wiederum die lokale Wirtschaft bremst. Sogenannte „weiche“ Standortfaktoren, wie Modernität, Zukunftsfähigkeit und Vernetzung können heute für Kommunen und Unternehmen entscheidend sein. Ebenso helfen Beratungsangebote, zum Bespiel im Bereich „New Work“, Arbeitgeber für Fachkräfte attraktiv zu gestalten. Eine Nachhaltige Wirtschaftsförderung ist somit „nah dran“ an gesellschaftlichen Strömungen und Trends. Das hilft wiederum, nachhaltige Wachstums- und Innovationspotenziale schneller zu erkennen und zu fördern, etwa durch Accelerator-Programme.

All dies stärkt das Netzwerk und die Kooperation zwischen den Stakeholdern vor Ort. Unternehmen, private und öffentliche Haushalte handeln vernetzt und kooperativ, um gemeinsam zu wirtschaften. Gemeinschaftsgefühl und sozialer Zusammenhalt resultieren. Dieser lokale Fokus stärkt die Identifikation mit der Region. Insgesamt sind Gemeinschaft, Nähe, Nachbarschaft und soziales Miteinander entscheidende Faktoren für Lebensqualität. Ihre Stärkung verschafft Vorteile im Städtewettbewerb um engagierte und kreative Bürgerinnen und Bürger. 


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